Seit 2015 kann Familie Driussi-Gruber einen schönen Naturgarten rund um ein Wohnhaus in ÖkoBau-Weise in Forchtenstein ihr Eigen nennen. Das gesamte Regenwasser des Daches wird in einer Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern gespeichert. Einerseits wird dieses Wasser für die WC-Spülung im Haus genutzt, anderseits ist damit auch die Wasserversorgung des Gemüsegartens gewährleistet. Genau dieser stattliche Gemüsegarten liegt dem Hausherrn nämlich sehr am Herzen und wird von ihm bewirtschaftet.
Ein besonderer Blickfang ist die Benjeshecke, ein gefüllter Totholzzaun, den der Hausherr nach einer Anregung auf der „Garten Tulln“ gebaut hat. Wie wird das gemacht? Man steckt zwei Reihen dicke Hölzer in den Boden, sodass ein Zwischenraum von zirka einem Meter Breite entsteht. Vertikal schichtet man in diesen Zwischenraum Totholz, Reisig und andere Gartenreste zu einem stabilen Wall auf. Im Laufe der Zeit verrottet und zerfällt das Schichtmaterial und die Hecke sackt ab. Von oben kann daher immer wieder neues Schnittgut nachgefüllt werden. Nicht verwendet werden sollte von Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen befallenes Material oder Schnittgut von stark wuchernden Pflanzen, das wieder austreibt. Der Totholzzaun kann als Sichtschutz oder Begrenzung verwendet oder als gestalterisches Element in den Garten integriert werden. Pflanzen wie Akelei, Glockenblumen, Natternkopf oder Stockrosen passen zum wilden Charme der hölzernen Hecke. Auch rankende Pflanzen wie Wicken, Kapuzinerkresse oder Clematis können mit ihren oft knalligen Blüten Farbe in die Totholzhecke bringen.
Schon nach kürzester Zeit entwickeln Benjeshecken ein spannendes Eigenleben. Sie bieten zahlreichen Vogelarten einen geschützten Bereich zum Nisten und Brüten. Kleine Säuger wie Igel, Siebenschläfer und Spitzmäuse sowie kleine Reptilien und Amphibien finden hier Unterschlupf. Und auch Wildbienen, Käfer, Spinnen, Asseln und Ohrwürmer beziehen in der Benjeshecke gerne Quartier. Die Bewohner finden hier Nahrung, Schutz vor Fressfeinden und Überwinterungsquartier.
Auch sonst ist der Garten tierfreundlich gestaltet. Frau Driussi-Gruber ist beispielsweise sehr stolz auf ihren Wildbienenbestand. Eine Tafel zeugt von einer Patenschaft im „Verein Wildbienengarten“ mit der die natürliche Wildbienen-Population im Garten und seinem unmittelbaren Umfeld unterstützt wird. Eine Vielzahl an Nützlingsunterkünften fördert die Ansiedlung von Marienkäfer, Florfliegen, Ohrwürmern & Co und auch im Schwimmbiotop tummeln sich viele Amphibien und Libellen. Bewacht vom Familienhund finden in diesem wunderbaren Naturgarten schließlich auch einige Hühner ein Zuhause.