Der Garten von Anni und Walter Stifter in Lutzmannsburg ist ein lebendiges Zeugnis unbändiger Sammelleidenschaft. Zwischen dem bunten Mix an Alt- und Jungbäumen, Sträuchern, Stauden, Blumen und Kräutern finden sich auch ungezählte Kunst- und Sammelgegenstände. In diesem bunten Sammelsurium an heimischen und exotischen Pflanzen wächst zum Beispiel direkt neben dem Birnenbaum ein stachelbewehrter Strauch des Szechuanpfeffers (Zanthoxylum piperitum).

Blumenpfeffer, Blütenpfeffer, Bergpfeffer, Japanischer Pfeffer, Chinesischer Pfeffer, Anispfeffer, Indonesischer Zitronenpfeffer … sind nur einige der klingenden Namen unter dem man das ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammende Gehölz kennt. Aber eigentlich handelt es sich beim Szechuanpfeffer gar nicht um ein Pfeffergewächs (Piperaceae), vielmehr gehört er zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Viele Arten dieser Pflanzenfamilie, zu der auch die Zitrusfrüchte oder der bei uns unter Naturschutz stehende Diptam gehören, enthalten ätherische Öle. Und einen leicht zitrusartiger Duft hat auch der Szechuanpfeffer.

Irgendwie sehen sie schon aus wie Pfeffer, die im August reifen Früchte des Szechuanpfeffers, die schließlich auch als Gewürz Verwendung finden. Und zwar die getrockneten und von den Samen befreiten Fruchtschalen. Charakteristisch ist der prickelnde Geschmack mit einer fruchtig-pfefferartigen Schärfe. Selbst das Kauen der unreifen Früchte hinterlässt bereits ein Gefühl der Taubheit auf Lippen und Zunge. Im Chinesischen gibt es dafür sogar einen eigenen Ausdruck: Málà – was so viel heißt wie „betäubend und scharf“.