Vor einigen Wochen wurde die Leithabergschule in Purbach von „Natur im Garten Burgenland“-Beraterin Annabelle Morocutti besucht und auf ihrem Rundgang durch das Schulgelände von Julia Singer, einer der Mitgründer*innen dieser Privatschule der Diakonie de La Tour, begleitet.

Was 2019 mit einer Eltern-Initiative mit gerade einmal 12 Schülern begonnen hat, ist mittlerweile zu einer Schule mit 50 Schülern herangewachsen. Um dem Leitsatz „So viel Freiheit wie möglich – so viel Vorgabe und Struktur wie nötig“ zu entsprechen, wird hier offen-reformpädagogisch und selbstbestimmt gearbeitet. Die Eltern werden als Teil des Teams betrachtet und sind mehr als in anderen Schulen in die Organisation eingebunden. Der Fokus liegt auf Naturverbundenheit, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Neben der wöchentlichen Waldzeit mit der Wissensvermittlung über den Jahreskreis der Natur sowie über Heil- und Wildkräuter und regelmäßigen intensiven Outdoortagen gibt es auch Lerneinheiten im Freien, Ökologieunterricht in der Natur, Bewusstseinsbildung im Umgang mit Rohstoffen und vieles mehr.

Ein wichtiger Bestandteil für die Umsetzung des Schulkonzeptes ist das Gartenprojekt. Schulkinder und deren Eltern haben aktiv an der Gartengestaltung mitgearbeitet. Schließlich ist es auch den Eltern wichtig, dass die Kinder in Verbindung mit der Natur aufwachsen, denn nur dann wird die heranwachsende Generation sie auch schützen wollen. Neben einer Naschecke mit Beeren, Weinreben, Kräutertöpfen und -beeten u.a. sind viele standortgerechte Gehölze zu finden – Feige, Felsenbirne, Mandel, Linde, Birke, Weide oder ein Kriecherl. Für die Lerneinheiten im Freien gibt es u.a. ein Weiden-Tippi und in der großen Linde entsteht gerade ein Baumhaus. Im vergangenen Schuljahr wurden von den Kindern Nistkästen für Fledermäuse gebaut, die dann im nächsten Schuljahr gemeinsam montiert werden. Auch Nützlings-Häuser sind hier selbstverständlich und bieten vielen Insekten ein Zuhause.

Außerhalb des Schulgeländes wird ein Acker von den Kindern bewirtschaftet. Hier werden Gemüsesorten gezogen, die wenig Wasser benötigen und mit Mist gedüngt. Und woher kommt dieser Dung? Am Schulgelände gibt es Hühner und Hasen. Aufgaben wie Eier einsammeln, füttern und Stallpflege sind klar unter den Schulkindern verteilt. Und im Sommer gibt es Tierpaten, die sich um das Wohl der Tiere kümmern.

Hier wird jedoch nicht nur gepflanzt und geerntet, die Kinder lernen auch die Produkte beim gemeinsamen Kochen zu einem vegetarischen, warmen Mittagessen zu verarbeiten. Sie sollen nämlich in guter Verbindung zu ihrem Ich, ihrem Körper und ihrer Gesundheit aufwachsen.

Die „Natur im Garten Burgenland“-Plakette, die verdienterweise verliehen wurde, ist nicht die erste Auszeichnung für die Schule. Bereits im Jahr 2022 wurde ihr für das Gesamtkonzept der Burgenländische Umweltpreis in der Kategorie Volksschule „für außergewöhnliches Engagement im Bereich des Natur- und Umweltschutzes“ zuerkannt. Wir gratulieren!

 

Mehr Infos zur Schule: https://leithaberg.delatour-schulen.at/