Die passionierte Hobbygärtnerin steckt ganz viel Herzblut und Zeit in ihren Garten. Die üppig blühenden Wiesenbereiche mäht sie nur 1 x im Jahr und natürlich selbst mit der Sense. Das Mähen mit der Sense hat den Vorteil, dass Insekten oberhalb und unterhalb der Schnittebene überleben können. Für die Mahd von großen Flächen ist die Verwendung eines Balkenmähers empfehlenswert, der ebenfalls nach diesem Prinzip – in einer horizontalen Ebene – schneidet. Beim Mähen mit Rotationswerkzeugen wie dem Rasenmäher wird die Vegetation mehrfach zerschnitten. Viele der Insekten, aber auch Schmetterlingsraupen und -puppen fallen dem zum Opfer. Ideal ist eine Wiesenmahd dann, wenn der Großteil der Wildgräser und -blumen abgeblüht ist. Das ist je nach Witterung und Region im Juni oder Juli. Bleibt das Schnittgut zwei bis drei Tage liegen, kann es gut durchtrocknen, die Samen können ausfallen und die Tiere können sich zurückziehen. Danach sollte es aber entfernt werden. Es kann als Tierfutter oder zum Mulchen verwendet werden oder aber auf den Komposthaufen wandern. Wiesen auf mageren, trockenen Böden kommen mit einem einmaligen jährlichen Schnitt aus. Wiesen mit höherem Nährstoffgehalt werden im Spätsommer ein zweites Mal gemäht.
Originell im Garten von Frau Flaschberger ist ihr gut besuchtes Nützlingshotel, das so nicht geplant war: Wildbienen haben innerhalb kürzester Zeit alle Löcher des Ikea-Holzregals, das in der offenen Gartenhütte steht, bezogen. Das gekaufte Insektenhotel steht dafür beinahe leer. Das zeigt, dass sogar weiches Holz, wenn es gut geschliffen ist, angenommen wird.
Übrigens: die meisten der ca. 700 in Österreich vorkommenden Wildbienen-Arten leben nicht wie die Honigbiene in größeren Gemeinschaften, sondern solitär, also einzeln. Hier ist jedes Weibchen eine Königin und Arbeiterin zugleich und ist für sich selbst und ihre Nachkommen alleine verantwortlich. Solitäre Wildbienen nisten in der Erde, in hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängeln, im Totholz, in leeren Schneckenhäusern oder an Steinen. Die staatenbildenden Wildbienen leben in der freien Natur beispielsweise in Baumhöhlen oder verlassenen Mäusenestern.
Eine der größten bei uns vorkommende Wildbienen-Arten ist die ursprünglich aus dem mediterranen Raum stammende Große Holzbiene. Sie kann bis zu 30mm groß werden, ist mittlerweile recht häufig in unseren Gärten anzutreffende und nistet in Totholz. Die kleinste bei uns heimische Wildbienen-Art hingegen ist die nur 4mm große Dünen-Steppenbiene. Sie nistet nur auf kahlen, ebenen Flächen in Sand und sandigem Lehm. Viele Wildbienen haben sich auch auf bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert: Natternkopf, Glockenblume, Weide, Flockenblume, Mannstreu, Wegwarte, Färberkamille, Hahnenfuß, Hauhechel, Zaunrübe und Ziest.