Familie Steinmetz-Gager kann in ihrem Ferienhaus „Sonnenoase“ in Deutschkreutz alljährlich ganz besondere Stammgäste begrüßen: Turmfalken fühlen sich in den Nischen der alten, hohen Begrenzungsmauer zum Nachbargrundstück hin besonders wohl und kommen zum Brüten hierher. Seit mindestens acht Jahren beziehen die Greifvögel ihr Sommerquartier gleich nach dem Winter und verlassen es erst wieder, wenn die Jungen das Nest verlassen und das Nahrungsangebot nicht mehr ausreicht.
Turmfalken sind Kulturfolger, die gerne in vom Menschen geprägten Gebieten brüten. Sie bauen keine eigenen Nester, sondern nutzen alte Vogelnester, Baumhöhlen oder Felsennischen als Nistplätze – oder Gebäude, die dann aber möglichst hoch sein dürfen. Schließlich rührt daher auch der Name: Turmfalke. Einem erfolgreich bezogenen Quartier bleiben die Vögel dann oft jahrelang treu. Um seine tierischen Gäste ungestört beobachten zu können, hat Herr Gager das Fenster der ehemaligen „Speis“ verglast. Von hier aus bietet sich nämlich ein idealer Blick. Meist sind es ab Mai 4-5 Jungvögel, die von den beiden Elternvögeln aufgezogen werden.
Als Jagdgebiet nutzen die Turmfalken weniger den Garten als vielmehr die angrenzenden Felder. Wenn sie in ihrem typischen „Rüttelflug“ in der Luft „stehen“, haben sie wohl verräterische Spuren ihrer potenziellen Beute entdeckt: Mäuse-Urin. Möglich gemacht wird ihnen das durch die Fähigkeit UV-Licht zu sehen. Obwohl Turmfalken bei uns relativ häufig vorkommen, ist es doch ein besonderes Erlebnis, den „Vogel des Jahres 2007“ so „hautnah“ erleben zu dürfen.
Bildquelle Turmfalkenpaar: Wikimedia (Von Kyros278 – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0)